Antisemitismus und Rassismus: Felix Axster über das Motiv des Sündenbocks

Shownotes

Die rassismuskritischen (postkolonialen) und antisemitismuskritischen Diskurse sind derzeit besonders aufgeladen und politisch brisant. Wir sprechen mit dem Historiker Felix Axster vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin über die Entstehungsgeschichte der Rassetheorie im frühen 19. Jahrhundert und darüber, was Antisemitismus von Rassismus unterscheidet. Axster will eine „Aufmerksamkeitskonkurrenz“ zwischen beiden Phänomenen verhindern und mehr Bewusstsein für die Parallelen und Unterschiede schaffen. Denn es gibt historische Parallelen zwischen den politischen Situationen von Juden und rassistisch Diskriminierten sowie bei den Mechanismen der Externalisierung und Ausgrenzung. Der Historiker plädiert dafür, Antisemitismus und Rassismus im gleichen Rahmen zu betrachten sowie die Ursachen der Ausgrenzung in der Mitte der Gesellschaft zu suchen und nicht an den Rändern.

Shownotes:

  • Mehr über unseren Gesprächspartner Felix Axster.
  • Hinweis: Diese Podcast-Staffel wurde vor dem Hamas-Großangriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 geplant. Die Aufnahmen zu dieser Folge entstanden im November 2023. Einige Aussagen sind zeitgebunden, was den Kenntnisstand zu den Geschehnissen seit dem 7. Oktober angeht.
  • Zum in der Folge besprochenen Tagungsplakat und zu Axsters Artikel zu Externalisierung, Othering, Rassismus und Fallstricken im (visuellen) Kampf gegen Antisemitismus.
  • Unterrichtsimpulse der Bildungsstätte Anne Frank zu Antisemitismus und Rassismus.
  • Historischer Überblick zur Entstehungsgeschichte pseudowissenschaftlicher Rassenlehre z.B. bei dem in der Folge genannten Philosophen und Kulturhistoriker Christoph Meiners, der Ende des 18. Jahrhunderts wirkte (Bundeszentrale für politische BIldung).
  • Deutschlandfunk-Beitrag zu Missverständnissen über das Sündenbock-Ritual.
  • Antisemitismuskritisches Plädoyer von Katharina von Kellenbach, Jesus in der Passionsgeschichte nicht mit dem Sündenbock zu vergleichen (aus unserer Broschüre „Störung hat Vorrang“).

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.